Prof. Dr. Florian Conradi

Open Science / Critical Design

Florian Conradi ist seit August 2019 Professor an der Technischen Universität Berlin und dem Einstein Center Digital Future (ECDF). Gemeinsam mit Michelle Christensen hat er die Gastprofessur für „Open Science / Critical Design“ inne.

Prof. Dr. Florian Conradi ist Designer und Wissenschaftler. In seiner Forschung kombiniert er kritische Theorie und Designpraxis als Ansatz für die explorative Methode des „Critical Making“. Mit den Mitteln und Prinzipien freier und offener Technologien untersucht er die Politik des Designs in der digitalen Gesellschaft. Florian Conradi studierte Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Mainz und Kunst an der Bezalel Academy of Art and Design in Jerusalem. Anschließend absolvierte er einen M.F.A. in Design am Sandberg Institute (Gerrit Rietveld Academie) in Amsterdam, einen M.A. in Integrated Design an der Köln International School of Design in Köln und promovierte auf dem Gebiet der Designforschung an der Universität der Künste Berlin (UdK Berlin). Seit 2008 initiiert er gesellschaftspolitische Designprojekte mit Institutionen im Bereich der kritischen Medien und der politischen Interessenvertretung und betreibt Feldforschung in Europa sowie im Mittleren Osten, Ost- und Westafrika. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitete er für die Fachhochschule Mainz, das Design Research Lab an der UdK Berlin, und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz.  Von 2018-2022 leitete er gemeinsam mit Michelle Christensen die Forschungsgruppe Critical Maker Culturean der UdK Berlin/Weizenbaum Institut - und seit September 2022 leitet er die Forschungsgruppe Design, Diversity and New Commons. Kritische Perspektiven zur Rolle des Designs lehrte er unter anderem an der Köln International School of Design, der UdK Berlin und zuletzt als Gastprofessor am internationalen Masterstudiengang in Integrated Design an der Hochschule Anhalt in Dessau.

Im Rahmen ihrer gemeinsamen Gastprofessur am ECDF untersuchen Florian Conradi und Michelle Christensen das Potenzial von Forschung in offenen Laborstrukturen als ein Ansatz der offenen Wissenschaft. Als Forschungsumgebung initiieren Sie das „Critical Maker Lab“ welches als transdisziplinäres und transuniversitäres Terrain die Grenzen von Theorie und Praxis, Politik und Alltag, Wissenschaft und Aktivismus zu überschreitet versucht. Dies mit dem Ziel neue Formen der Zusammenarbeit in der Wissenschaft zu erproben, um kritische Diskurse und Praktiken zu gestalten. Innerhalb des „Critical Maker Labs“ konzentrieren sich ihre Forschungs-, Lehr- und experimentelle Gestaltungspraxis auf dekoloniale, feministische/queere theoretische und nachhaltige Ansätze freie/offene Technologien.    

Florian Conradi freut sich besonders auf unerwartete Kollaborationen mit anderen Wissenschaftler*innen, um durch einen interdisziplinären Dialog eigene Forschungsinteressen experimentell herauszufordern und dadurch neue Kollaborationen zu gestalten. „Das ECDF bietet mir die Möglichkeit für einen offenen Dialog und einen akademischen Experimentierraum um Brücken zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft zu bilden. Kritische Perspektiven in Bezug auf die Herausforderungen und Möglichkeiten in einer digitalen Gesellschaft müssen gemeinsam adressiert und entwickelt werden“, sagt er.